Waldkraiburg - Weg der Geschichte
Aus der Reihe: Das KBW vor Ort - Heimat 4.0

Waldkraiburg - Weg der Geschichte

Dienstag, 21.04.2020, 10:00 Uhr
Haus der Kultur, Waldkraiburg, Braunauer Str. 10, 84478 Waldkraiburg

Referent/in
  • OStD i. R. Ludwig Ecker, Leitung OStD i. R. Ludwig Ecker
Kosten
  • Kosten 10,00 EUR
Kursnummer
17078
Anmeldung
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Reihe: Das KBW vor Ort - Heimat 4.0
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Waldkraiburg ist eine von fünf bayerischen Vertriebenenstädten und entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Waldgebiet Mühldorfer Hart entstand beim Bau der Bahnstrecke Rosenheim-Mühldorf im Jahre 1876 ein Bahnhof für den etwa drei Kilometer südlich der Bahnstrecke gelegenen Ort Kraiburg am Inn. Aufgrund der einsamen und durch das Waldgebiet getarnten Lage mit dennoch günstiger Verkehrsanbindung, begann das Rüstungsunternehmen Deutsche Sprengchemie GmbH (DSC) im Jahre 1938 damit, das so genannte Werk Kraiburg zu errichten. Ab 1940 wurde dort hauptsächlich Pulver hergestellt. 2500 Arbeiter, zum großen Teil Zwangsarbeiter, waren bis zum Kriegsende 1945 in dem auf rund 500 einzelnen getarnten Bunkern verteilten Werk, beschäftigt. Ein weiteres Werk der Rüstungsindustrie bestand seit 1938 im Nachbarort Aschau am Inn und produzierte mit Zellulosenitrat einen wichtigen Rohstoff für das Werk Kraiburg. Nach 1946 siedelten sich im weitläufigen, nun verlassenen Fabrikgelände, Heimatvertriebene aus Ost- und Südosteuropa an und bauten Betriebe und Wohnhäuser auf. Am 1. April 1950 entstand aus der Industriesiedlung eine selbstständige Gemeinde mit dem Namen Waldkraiburg. Das Wachstum in den darauf folgenden Jahren war so enorm, dass Waldkraiburg bereits 1960 zur Stadt erhoben wurde. Seit seiner Entstehung 1989 ist das Haus der Kultur sowohl kultureller als auch gesellschaftlicher Treffpunkt der Stadt Waldkraiburg. Sehenswert sind die Museumsabteilungen Stadtgeschichte, Glasmuseum und Adlergebirgsheimatstube. Das jüngste Museum, das Industriemuseum Bunker 29, ist in einem im Original erhaltenen Gebäude der ehemaligen Pulverfabrik von1940 eingerichtet. In mehrfacher Hinsicht bietet es den Besuchern sinnliches Erleben wie Sehen, Hören und Riechen. Als Rundweg angelegt, führt uns der Weg der Geschichte vorbei an Gebäuden und Orten, die in der Historie der Stadt als Pulverfabrik oder als Vertriebenensiedlung eine wichtige Rolle gespielt haben. Der Weg führt uns auch am Rathaus vorbei, wo uns, falls terminlich möglich, Herr Bürgermeister Robert Pötzsch begrüßt, und uns neueste Informationen zur Entwicklung seiner Stadt Waldkraiburg gibt.

Kooperation
Kath. Kreisbildungswerk Mühldorf e.V.

Termine
Di, 21.04.2020 10:00-15:00 Uhr