Kirchenführung in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Reichertsheim

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Reichertsheim war schon 1177 dem Kloster Au am Inn inkorporiert. Die heutige Kirche ist ein gotisches Bauwerk des späten 15. Jahrhunderts. Die Barockisierung begann 1718. Von 1763 bis 1765 ließ Chorherr Albert Penner im Auftrag seines Propstes den Innenraum neu gestalten. Feiner Stuckdekor umrahmt die Gewölbefresken, schmückt den Chorbogen und die Gurtbögen. Die phantasievolle Stuckierung wird dem Kraiburger Johann Philipp Wagner zugeschrieben. Das qualitätvolle Langhausfresko ist der Himmelfahrt Mariae gewidmet. Die vier Evangelisten Matthäus, Lukas, Johannes und Markus in den Gewölbezwickeln sind zur selben Zeit mit dem großen Fresko entstanden. Als Freskant kommt der Buchbacher Maler Balthasar Mang in Frage. Im Chorraum ist die hl. Dreifaltigkeit zu sehen; das Fresko stammt aus dem Jahre 1904. Die Altäre wurden von den Brüdern Johann Philipp Wagner aus Kraiburg und Johann Michael Wagner aus Vilsbiburg hergestellt. Im Schrein des Hochaltars befindet sich eine spätgotische Madonna auf der Mondsichel (um 1500). Die Kanzel mit den geschnitzten Rokoko-Zierelementen hat um 1790 wohl Johann Philipp Wagner geschaffen. Der hl. Augustinus am Kanzelkorb erinnert an die Zugehörigkeit der Pfarrei zum Augustiner-Chorherrenstift Au am Inn, die im Jahre 1803 durch die Klosteraufhebung beendet wurde.